Sonntag, 5. Februar 2012
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MARIA - MUTTER JESU 5. Teil

Ihr größter Schmerz

Das Schlimmste, was Maria dem Bibelbericht nach durchmachte, war mit Sicherheit auch das Herzzerreißendste, was man sich denken kann: Sie musste miterleben, wie ihr geliebter Sohn qualvoll starb, nachdem sein Volk ihn verstoßen hatte. Der Tod des eigenen Kindes, auch wenn es bereits erwachsen ist, gilt als der "schlimmste Verlust" und als der "niederschmetterndste Todesfall" überhaupt. Genau wie Jahrzehnte früher vorausgesagt fühlte sich Maria so, als würde ein Schwert sie durchbohren (Lukas 2:34, 35).

Ließ Maria zu, dass sie innerlich daran zerbrach oder dass durch diese letzte harte Probe ihr Glaube an Jehova erschüttert wurde? Nein, denn schon bei ihrer nächsten Erwähnung im Bibelbericht wird gesagt, dass sie und Jesu Jünger gemeinsam im Gebet "verharrten". Auch Marias andere Söhne, die inzwischen an ihren älteren Bruder Jesus glaubten, waren nun bei ihr. Das muss für Maria ein unglaublicher Trost gewesen sein!

Maria war Gott ergeben und hatte ein wirklich ausgefülltes Leben: ob als Frau, als Ehefrau oder als Mutter. In Verbindung mit ihrem Glauben durfte sie viel Schönes erleben. Sie meisterte aber auch viele Schwierigkeiten und bestand so manche Bewährungsprobe. Wer heute vor unerwarteten Herausforderungen steht oder sich wegen familiärer Probleme große Sorgen macht, kann sich bestimmt an Marias Glauben und Durchhaltevermögen ein Beispiel nehmen.

Auch wurde sie anscheinend sehr früh Witwe. Ein Indiz dafür ist, dass Joseph während der Dienstzeit Jesu nicht mehr erwähnt wird, die anderen Familienangehörigen Jesu — seine Mutter, seine Brüder und Schwestern — dagegen schon. Beispielsweise wird beschrieben, dass Maria an dem Hochzeitsfest in Kana teilnahm und sogar recht initiativ wurde. Aber von Joseph fehlt jede Spur. Bei einer anderen Gelegenheit wird Jesus von den Leuten seines Heimatorts nicht als der Sohn Josephs bezeichnet, sondern als "der Sohn der Maria".

Sie hatte den Mut zur Veränderung


Maria kam in einer jüdischen Familie zur Welt und übte die jüdische Religion aus. In ihrem Heimatort ging sie zur Synagoge, wie der gottesdienstliche Versammlungsort der Juden genannt wird, und sie suchte den Tempel in Jerusalem auf.


Als Maria dann aber immer mehr über den göttlichen Willen erfuhr, erkannte sie, dass Gott die Traditionen ihrer Vorfahren nicht mehr billigte. Geistliche Führer der Juden hatten ihren Sohn, den Messias, zu Tode bringen lassen. Bereits zuvor hatte Jesus ihnen eröffnet: "Seht! Euer Haus wird euch verödet überlassen" (Matthäus 23:38). Das Religionssystem, in dem Maria aufgewachsen war, hatte nicht mehr den Segen Gottes.


Als die Christenversammlung gegründet wurde, war Maria vielleicht so um die 50. Hielt sie sich für zu alt, ihre Religion zu wechseln? Oder war es für sie ein Argument, dass ja schon ihre Eltern und Großeltern den jüdischen Glauben hatten und dass sie daher den Traditionen treu bleiben wolle? Ganz und gar nicht. Maria verstand, dass Gottes Segen nun auf der Christenversammlung ruhte, und aus Glauben hatte sie den Mut zur Veränderung.


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